Projekte Beispiel 1 - Oldenburger-Münsterland
Ghana Schulbau

„Meiner verstorbenen Frau war es verwehrt, eine vernünftige Schulbildung zu bekommen. Sie hat ihr ganzes Leben darunter gelitten, dass sie nur in der Volksschule war und deshalb nicht studieren konnte. Deshalb ist es ganz in ihrem Sinne, dass wir jetzt Geld für Kinder in Ghana spenden. Wenigstens diese Kinder sollen eine Chance haben, die meine Frau nie hatte.“ Mit diesen Worten gab ein Witwer alle Geldspenden, die er zur Beerdigung seiner Frau bekommen hatte, für das Schulprojekt des LC Oldenburger Münsterland weiter.
Wie ist die Vorgeschichte? Um Ostern 2015 reiste Sabine Arnold, Mitglied des LC Oldenburger Münsterland nach Ghana, u.a. um in dem kleinen Ort Tafo, 100 km nördlich der Hauptstadt Accra, Freunde zu besuchen. Eine Einladung, die Osterpredigt in der Kirchengemeinde der Evangelical Presbyterian Church zu halten, nahm sie dabei, als evangelische Pastorin, gern an. Im Austausch mit Mitgliedern der Gemeinde wurde klar, dass die Gemeinde in Schwierigkeiten steckte. Es gab viel zu wenig Plätze in Krippe und Kindergarten und aus Kindergartenkindern würden bald Schulkinder.
Die Kirche hatte motivierte junge Lehrerinnen und bot Plätze zu einem weit günstigeren Preis als andere Schulen, aber die Räumlichkeiten platzten aus allen Nähten. Innerhalb weniger Monate würden 45 Kinder die Möglichkeit einer Schulbildung wahrnehmen wollen. Ein Schulgebäude war geplant, aber es fehlte am Geld. Schnell wurde den Mitgliedern des LC Oldenburger Münsterland aus den Schilderungen Sabine Arnolds klar, dass die Unterstützung des Baus eines vernünftigen Schulgebäudes Gegenstand zukünftiger Aktivitäten sein musste. Die Kirchengemeinde legt Wert darauf, dass christliche und muslimische Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Auch die Rahmenbedingungen stimmen. Der örtliche Pfarrer kennt sich in IT aus, hält Kontakt über das Internet nach Cloppenburg, dokumentiert Projektfortschritt und Mittelverwendung, schickt Fotos und ist sehr zuverlässig.
Ein Team von Männern und Frauen, die etwas voran bringen wollen, arbeitet mit ihm zusammen. Inzwischen steht der Rohbau für zwei Klassenräume der unteren Etage. Das Improvisieren in Tafo hat bald ein Ende, die Kinder werden mit zwei Klassen im Sommer in ein richtiges Schulgebäude ziehen können.